SAP Warehouse Management (SAP WM) – ERP-integrierte Lagersteuerung

Viele Jahre war SAP Warehouse Management (SAP WM) als integraler Bestandteil von SAP R/3 bzw. SAP ECC die am häufigsten genutzte Standardsoftware zur Lagerverwaltung (>10.000 Installationen weltweit). Mit dem Einsatz von SAP WM entfiel bereits die Notwendigkeit, externe Warehouse Management Systeme (LVS, WMS, WCS) einzusetzen. Gegebenenfalls war die Anbindung externer Materialflussrechner (MFR) erforderlich, um automatische Hochregallager oder Kleinteilelager zu steuern. Diese Systeme wurden in der Regel via SAP IDOC-Schnittstelle mit SAP WM verbunden.

Für die Zukunft empfiehlt sich hingegen die Nutzung von SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM), denn SAP EWM ist die aktuelle Softwarelösung der SAP und vollständig in SAP S/4HANA integriert. Die Hauptkomponenten von SAP EWM (quasi der „Nachfolger“ von SAP WM) sind die Lagerverwaltung und die Materialflusssteuerung mit dem SAP Material Flow System (SAP MFS). In seinem Funktionsumfang löst SAP EWM das SAP WM damit als zukunftsfähigere, umfassendere Lagerverwaltungslösung ab.

Mit SAP EWM ist auch die Steuerung von automatischen Lagern aller Art möglich: Hochregallager, Kleinteilelager, Shuttle-Lager usw. Externe Materialflussrechner (MFR) sind mit SAP EWM nicht mehr erforderlich.

Weitere Informationen zum Thema SAP EWM – SAP Extended Warehouse Management finden Sie hier.

SAP WM – Funktionsbeispiele

Mit dem SAP Handling Unit Management (SAP HUM) bietet SAP umfangreiche Funktionen zur Abbildung mehrstufiger Packstückstrukturen sowie für das Hinterlegen von Packvorschriften. Standards, wie NVE, SSCC sowie WE/WA-Avisierungen auf Packstückebene können durchgängig und über die gesamte Supply Chain sowie für den Intercompany-Verkehr genutzt werden.

Rückverfolgbarkeit gem. EU178/2002 sowie Serialnummerhandling werden mit SAP HUM optimal unterstützt.

SAP liefert seit R/3 Rel. 4.7 (Enterprise) die in SAP Logistics Execution System (SAP LES) integrierte Materialflusssteuerungskomponente Task and Resource Management (SAP TRM) im SAP Standard mit aus. Das SAP Task and Resource Management ermöglicht als Erweiterung des SAP Warehouse Management (SAP WM) die detaillierte Abbildung und Optimierung mehrstufiger Materialflüsse im Lager. SAP TRM kann als SAP MFR (SAP Materialflussrechner) direkt aus SAP mit den unterlagerten, speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) eines HRL oder AKL, wie SIEMENS S5/S7, kommunizieren. Dadurch kann vollständig auf Einsatz von externen Materialflusssteuerungssystemen verzichtet, die Anzahl der Schnittstellen reduziert und die Kommunikation vereinfacht werden.
 

SAP ITSmobile kommuniziert direkt mit browserbasierten MDE-Geräten und stellt spezifisch gestaltete Frontends dar. Der Browser befindet sich auf dem Endgerät, das mittels HTML/Business-HTML direkt mit dem SAP Web-Application-Server kommuniziert. SAP ITSmobile benötigt im Standard keine proprietären Clients und bietet eine uneingeschränkte Differenzierung der End-User im SAP System. Mit den SAP RF-Standardtransaktionen bietet SAP ITSmobile vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten und unterstützt verschiedenste Endgeräte. Anwender sichern sich so hohe Flexibilität bei der Wahl des Implementierungs-/Hardwarepartners. Ergänzend zu SAP ITSmobile steht mit SAPConsole eine bewährte und vielfach praxiserprobte SAP RF-Kommunikation auf ASCII-/Telnet-Basis zur Verfügung.

Das SAP Extended Express-Ship-Interface ist die Standardkomponente für das Hinterlegen aller relevanten Routinginformationen von Transportdienstleistern in SAP. Damit können alle erforderlichen Versanddokumente (Paket-, Paletten-Labels, Einliefermanifeste, etc.) direkt aus SAP gedruckt und die EDI-Avise versendet werden. Versand-Subsysteme und spezifische Software/Drucker der Transportdienstleister sind mit SAP Extended Express-Ship-Interface nicht mehr erforderlich. Umfassende, integrierte Track & Trace Funktionen für alle an SAP angeschlossenen Stückgut- und Paketdienstleister unterstützen Vertrieb und Customer-Service bei Rückfragen Ihrer Kunden.
 

SAP TRM (SAP Task and Resource Management) kennt sämtliche physischen Koordinaten (X,Y,Z), Wegstrecken/Routen sowie die Eigenschaften der Stapler im Lager. Dadurch wird eine optimale Zuweisung von Fahraufträgen an die Stapler in Echtzeit möglich, Wege werden minimiert, Doppelspiele generiert und Leerfahrten vermieden. Umfangreiche TRM (SAP Task and Resource Management) Funktionen zu Monitoring und Prioritätensteuerung der anstehenden Transporte stellen dem Leitstand alle benötigten Informationen und Steuerungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Verweildauererfassung an Übergabepunkten und Pufferplätzen dient zur realitätsgetreuen Ermittlung und Auswertung der Transportzeiten.

Das SAP Yard-Management bietet eine effektive Verwaltung aller ankommenden und abgehenden LKW, Züge, Wechselbrücken und Container. Dadurch kann der Materialfluss auch über die "vier Wände" des Lagers hinaus mit einer Hof- und Torverwaltung koordiniert werden. Es stehen umfangreiche Funktionen, wie z.B. eine elektronische Plantafel mit Zuweisung von Zeitfenstern an Spediteure etc. zur Verfügung.
 

Value Added Services sind logistische Zusatzleistungen, wie Montage, Etikettierung, Verpackung und Kitting und können im Lager über entsprechende Aufträge ausgeführt werden. Einzelne Zusatzleistungen, welche im Lager erbracht werden, können wertmäßig erfasst werden. Die erforderliche Erfassung sowie die Weiterbelastung dieser Leistungen an den Kunden kann somit weitgehend automatisiert werden.
 

SAP Module Warehousing