Digitalisierung der Komponentenfertigung mit SAP ME Prozesssicherheit erhöhen, Produktqualität steigern

Seit dem Auftakt unserer IGZ-Webinar-Reihe Innovation@Work im Mai 2020 wächst das Interesse an diesem Format beständig. Auch 2021 sendet IGZ regelmäßig mittwochs aus der Softwarescheune im oberpfälzischen Falkenberg. Ziel ist es, zugeschalteten Kunden und Teilnehmern neue Innovationsimpulse für Produktion und Logistik an die Hand zu geben, die hilfreich für die eigene Digitalisierungsoffensive mit SAP Standardsoftware sein können. Dies erfolgt jeweils anhand eines durch IGZ realisierten, erfolgreichen Projekts. Thema im März war unter anderem „SAP ME - Digitalisierung der Komponentenfertigung in der Elektroindustrie“ am Beispiel der Gruner AG.

Wenn Ihnen Herausforderungen wie komplexe, gewachsene Prozesslandschaften, veraltete IT-Systeme, mangelnde Transparenz und/oder zu hoher Organisationsaufwand bekannt vorkommen und Sie nicht auf eine Wiederholung des Webinars warten möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Blog-Artikel zu lesen: Hier haben wir die wichtigsten Botschaften bzw. Lösungsansätze für Sie zusammengefasst, die die Gruner AG gemeinsam mit IGZ erfolgreich umsetzen konnte.

Verschwendung und Fehler bei der Komponentenfertigung vermeiden

Die für die Elektronikindustrie typische, äußerst hohe Variantenvielfalt hat zur Folge, dass es in dieser Branche nahezu unmöglich ist, Montageprozesse zu automatisieren. Der Mensch ist ein wichtiger Leistungsträger und wird es auch weiterhin bleiben. Ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen, Prozesse zu vereinfachen und gleichzeitig die fertigungsbegleitende Papierflut systematisch annullieren zu können, sind zentrale Vorteile der Digitalisierung. Darüber hinaus lässt sich – und das ist speziell aus dem Blickwinkel des Qualitätsmanagements signifikant – die Fehlerquote maßgeblich verringern, sodass gegenüber den Kunden eine höchstmögliche Fertigungs- und somit Liefertreue just-in-time gewährleistet werden kann. In diesem Kontext fungiert SAP Manufacturing Execution (SAP ME) als Schlüsseltechnologie, die – passgenau implementiert – exakt dieses, zugegebenermaßen herausfordernde Anforderungsprofil bedient.

Vernetzte und automatisierte Auftragskommunikation

SAP Manufacturing Execution (SAP ME) verbindet die Betriebswirtschaftsebene (SAP ERP) mit dem Shopfloor und übernimmt die Online-Auftragsverwaltung und -steuerung. Dabei erfasst die Standardsoftware alle anfallenden Betriebsdaten (BDE), meldet sie zurück und übermittelt Arbeitsanweisungen automatisiert an die Werker, die stringent durch die ihnen zugeteilten Arbeiten geführt werden. Die Interaktion erfolgt über Dashboards, die mit leicht verständlichen, intuitiv zu bedienenden Benutzeroberflächen ausgestattet sind. In Schulungen vermitteltes Spezialwissen ist hierfür nicht erforderlich. Das offene, hochgradig konfigurierbare MES-System lässt sich auch auf SAP HANA (High Performance Analytics Appliance) nutzen. Das ist zum Beispiel immer dann von Vorteil, wenn Unternehmen – wie im aktuellen Fall – erste Erfahrungen mit der In-Memory-Datenbank sammeln möchten, bevor sie komplett auf die neue ERP-Business-Suite SAP S/4 HANA umsteigen.

Manuelle Kopier- und Buchungsarbeiten sowie fertigungsbegleitende Papiere wie Arbeitsanweisungen, Checklisten, Zeichnungen & Co. entfallen durch den Einsatz von SAP Manufacturing Execution (SAP ME). Stattdessen sind sämtliche Daten online aus dem System abrufbar und werden ebenfalls automatisiert zurückgemeldet. Dies geschieht über das sogenannte Order-Cockpit in SAP ME, eine bereits vorkonfigurierte Best Practice-Lösung der IGZ für eine grafikbasierte Feinsteuerung der Montageaufträge. Es werden sowohl die aktuelle Arbeitsplatzbelegung und der Auftragsfortschritt als auch etwaige Konflikte und Überlasten visualisiert. Gleichzeitig erfolgt eine Plausibilitätsprüfung von Voraussetzungen, wie etwa die Verfügbarkeit der jeweils benötigten Werkzeuge. Bei Bedarf ist eine einfache Umplanung der Aufträge per Drag & Drop möglich.

Smarte Montageunterstützung durch Werkerassistenzsystem ASSEMBLY-BY-MOTION

Gerade im Bereich der Stellantriebe war für den Elektronikhersteller eine 100%ige Qualitätskontrolle in Verbindung mit einer sofortigen Validierung eminent. Zu diesem Zweck hat IGZ ASSEMBLY-BY-MOTION entwickelt, eine bislang auf dem Markt einzigartige Werkerassistenzsystem-Lösung zur kameragestützten Montageführung und Kontrolle. Dieses IGZ Best Practice beruht auf dem Prinzip der Gestensteuerung und garantiert auch bei besonders ausgeprägter Variantenvielfalt ein Höchstmaß an Prozesssicherheit. Zudem wird von der Werkerassistenzsystem das Potenzial des „Machine Learning“ (ML) genutzt, sodass sich neue Produkte und Varianten ohne aufwändige Konfigurationen schnell einbinden lassen. ASSEMBLY-BY-MOTION erkennt Objekte, Farben, Positionen sowie Barcodes und ist stets auf dem aktuellen Stand, ob hinreichend Komponenten vorhanden sind und ob diese auch korrekt verbaut wurden. Für die Validierung und Dokumentation der Montagevorgänge sorgt ein gleichsam in SAP ME integriertes Kamerasystem, das im Milli-Sekundenbereich arbeitet und jeden Schritt quittiert. Kurz gefasst bildet das Werkerassistenzsystem somit eine innovative und hochgradig effektive Lösung für die gestengesteuerte  Eingriffskontrolle, Vorgangsquittierung und sofortige Montagevalidierung.

Prozesssicherheit gewährleisten und Produktqualität steigern im Fokus

Die Werker werden mit dem Werkerassistenzsystem systemgestützt Schritt für Schritt präzise durch die Montage geführt und können sich vollständig auf ihre Arbeit konzentrieren, ohne ständig Papiere sichten und abgleichen zu müssen oder sich wiederholt auf die Suche nach fehlenden Elektronikkomponenten zu begeben. Folge ist eine konstante Auslastung ohne jegliche Unterbrechung. Parallel zur Produktivität steigt die Prozesssicherheit, sodass ein Höchstmaß an Lieferqualität erreicht wird. Durch das Werkerassistenzsystem ASSEMBLY-BY-MOTION können die Kunden sicher sein, dass das Wunschprodukt exakt ihren Vorstellungen respektive den Anforderungen entspricht. Ergänzend trägt dazu auch die in SAP Manufacturing Execution (SAP ME) standardmäßig enthaltene Prozessverriegelung bei, die den Start eines neuen Auftrages erst dann zulässt, wenn der vorherige komplett abgeschlossen ist. Für den Elektronikhersteller bedeutet dies letztlich, dass kaum mehr Reklamationen anfallen und die Kundenbindung weiter verbessert wird.

Die in diesem Blog-Beitrag vorgestellten Module und Lösungen stehen exemplarisch für eine Vielzahl an Funktionen in SAP ME, die sämtliche Anforderungen einer modernen diskreten Fertigung abdecken. Eine homogene Datenbasis, Echtzeit-Transparenz, Rückverfolgbarkeit, Null-Fehler-Toleranz, weniger Ausschuss, Just-in-Time-Produktion und Effizienz sind hier von zentraler Bedeutung. Somit steht Ihnen mit dem MES-System eine bewährte, standardisierte und zugleich flexible Lösung mit ERP-Integration für die Industrie 4.0-konforme Komponentenfertigung zur Verfügung.

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