7 Stolpersteine in der Logistikplanung
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Das Handling von gefährlichen Stoffen ist nicht nur ein sensibles Thema, sondern eine herausfordernde Aufgabe, die sowohl Herstellern als auch Logistikdienstleistern täglich einiges abverlangt.
In der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist genauestens festgeschrieben, welche Materialien aufgrund ihrer Eigenschaften als riskant einzustufen sind. Ferner sind dort Vorgaben hinsichtlich Kennzeichnung und Verpackung deklariert. All das ist enorm wichtig, denn der fahrlässige Umgang mit Gefahrgütern und Gefahrstoffen kann sowohl den Menschen als auch die Umwelt schädigen. Beispiele mit mitunter verheerenden Folgen sind sicherlich jedem bekannt.
Die mit zunehmender Komplexität einhergehende Internationalisierung sowie die wachsende Datenflut machen die Sache nicht besser. Statt Kuli und Klemmbrett sind IT-basierte, automatisierte Lösungen gefragt, mit deren Hilfe sich ein gesetzeskonformes Management von gefährlichen Gütern, Stoffen und Gemischen realisieren lässt – von der Lagerung über die Verpackung und Verladung bis hin zum Transport. Denn eines ist sicher: Jeder Unternehmer ist in der Pflicht, Risiken beim Umgang mit ätzenden, reizenden und /oder entzündlichen Materialien zum Schutz der Beteiligten weitestgehend auszuschließen. Dabei sind neben den Vorgaben der Europäischen Union (EU) weitere gesetzliche Reglementierungen – mitunter rund um den Globus – zu beachten. Ohne Automatisierung lässt sich dies kaum mehr meistern.
Für derart knifflige und zugleich verantwortungsvolle Aufgaben hat die SAP AG bereits vor geraumer Zeit das SAP EHS (SAP Environment, Health and Safety Management) entwickelt und seither kontinuierlich an wachsende Anforderungen angepasst. Dieses Modul ist direkt in SAP ERP (Enterprise Ressource Planning) sowie in SAP S/4 in Verbindung mit SAP EWM (Extended Warehouse Management) und SAP TM (Transportation Management) integriert und unterstützt das sichere Handling, die Lagerung und den Transport von Gefahrstoffen und -gütern. Zudem vereinfacht die Lösung sowohl die Selektierung als auch die Dokumentenerstellung inklusive Etikettendruck und hilft, Packvorschriften einzuhalten. Denn es existieren bestimmte Stoffe/Güter, die während des Transports niemals gemeinsam verpackt werden dürfen. Auch maximal zulässige Mengen finden hierbei Berücksichtigung, ebenso wie Ausnahmeregelungen, die im System hinterlegt werden können.
SAP Gefahrgutmanagement mit SAP EHS (SAP Environment, Health and Safety) geht übrigens auf eine gemeinsame Initiative von SAP und der chemischen Industrie zurück, bei der unter anderem das Thema Mehrsprachigkeit im Fokus stand, um länderüberschreitende Sicherheitsstandards zu etablieren. Infolge ist es heute möglich, Datensätze bestimmten Gültigkeitsbereichen zuzuordnen. Die können ein einzelnes Land sein, die Europäische Union oder Bündnisse in Übersee.
Mit SAP EHS stellt die Walldorfer Ideen- und Softwareschmiede also ein wertvolles Instrument zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sie
SAP EHS bietet hierfür speziell die Komponenten Gefahrgutmanagement (EHS-HSM) sowie Gefahrgutabwicklung (EHS-DGP). Eine direkte Verwaltung ist über den EHS-Service im SAP EWM bzw. SAP TM möglich.
Bei Anwendung der Lösung für das Gefahrgutmanagement können Sie zum Beispiel relevante Daten über eine Spezifikationsverwaltung bearbeiten, Arbeitsbereiche verwalten und den Gefährdungsgrad ableiten und beurteilen. Parallel können Sicherheitsinformationen, Betriebsanweisungen und Etiketten erzeugt werden. Dabei lassen sich auch Lieferantendokumente ganz einfach importieren. Darüber hinaus werden Funktionen bereitgestellt, die die Erstellung von Berichten gemäß SARA (Superfund Amendments and Reauthorization) vereinfachen.
Mithilfe der Komponente Gefahrgutabwicklung können Sie Produktdaten sowie Stammsätze bearbeiten, Prüfungen definieren, erforderliche Papiere ausgeben und Gefahrgutdaten elektronisch einer Lieferung oder einem Transport zuordnen. Weitere Unterstützung bietet die SAP EHS-Komponente Produktsicherheit (EHS-SAF), die sich speziell an Hersteller richtet, die die Sicherheit bei der Handhabung und dem Inverkehrbringen von Gefahrstoffen steigern und die Vorteile einer automatisierten Einhaltung gesetzlicher Vorgaben nutzen möchten. Darin enthalten sind unter anderem Funktionen für die Berichts- und Etikettenverwaltung, den Berichtsversand, ein Berichtsinformationssystem sowie die Stücklistenübernahme.
Wie Sie sehen ist mithilfe von SAP EHS ein sicheres Gefahrgutmanagement möglich, das letztlich Risiken beim täglichen Umfang mit diesen minimiert. Das Modul versetzt Sie in die Lage, eine Vielzahl variierender Daten über gefährliche Stoffe und Güter zu erfassen, zu dokumentieren und zu kontrollieren. Gleichzeitig überlassen Sie nichts dem Zufall, wenn es um die Kennzeichnungspflicht gemäß GHS-Verordnung (GHS = Globally Harmonised System) geht, die Anfang 2015 in Kraft getreten ist.
Demnach unterliegen sämtliche Chemikalien einer Einstufungs- und Kennzeichnungspflicht. Bevor diese auf den Transportweg gebracht werden, sind gefährliche Eigenschaften nach einheitlichen Kriterien zu identifizieren und durch ausdrucksstarke, weltweit verständliche Warnsymbole zu kennzeichnen. Ob nun in Europa, Afrika, den USA oder China – das aufgebrachte Symbol visualisiert unmissverständlich, welche Waren zum Beispiel giftig für den Menschen oder gefährlich für die Umwelt sind.
Natürlich variieren die Anforderungen der SAP ERP-Nutzer an ein SAP EHS Management. Sowohl Prozesse als auch vorgenommene Einstellungen orientieren sich hierbei daran, ob das jeweilige Unternehmen aus der Prozessindustrie oder dem Maschinenbau kommt, im Handel tätig ist oder als externer Logistikdienstleister agiert. Ferner ist zwischen Grundstoffen und individuell aufeinander abgestimmten Formulierungen zu differenzieren. Gleichwohl existiert eine Fülle an Funktionen und Werkzeugen, die sich branchenübergreifend geschickt nutzen lassen, effizienzsteigernd wirken und das Sicherheitsniveau massiv erhöhen. Etwa dann, wenn Ihr Unternehmen international aktiv ist, Sie mit nur einem System arbeiten möchten und nachvollziehbare Daten für das Reporting erwarten. Mit SAP ERP (R/3 bzw. S/4) sowie dem SAP EHS (SAP Environment, Health and Safety), das mehrsprachig ausgelegt ist und auch erforderliche Konvertierungen, etwa von Maßeinheiten, automatisiert übernimmt, ist all das kein Problem. Nehmen Sie einfach das Ruder in die Hand.