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Lean Management macht’s möglich: Überbestände abbauen, Wartezeiten und Fehler minimieren, Ressourcenverschwendung eliminieren, die Liefer- und Dienstleistungsqualität verbessern, die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit steigern und gleichzeitig Logistikkosten dauerhaft senken. Doch ganz einfach ist es auch wieder nicht: Denn der Prozess geht in der Regel mit dem Aufbrechen gewachsener, mitunter verkrusteter Strukturen im Unternehmen einher. Dass sich der Aufwand dennoch lohnt, möchten wir Ihnen in diesem Blogbeitrag nahebringen. Dazu stellen wir auch verschiedene Methoden des auf dem (in den 1940er Jahren entwickelten Toyota-Produktionssystems (TPS) basierenden) Lean Managements vor. So finden Sie die für Ihr Unternehmen individuell am besten geeignetste Lösung. Das Ziel ist es, aus Problemen zu lernen, Prozesse zu verschlanken, effizienter zu wirtschaften und ganz nebenbei den Beweis erbringen, dass der Mensch eben doch kein „Gewohnheitstier“ sein muss.
Das Lean Management ist wie eingangs erwähnt ein strategischer Ansatz beziehungsweise eine Management-Philosophie, die ursprünglich aus Japan stammt. Übertragen auf das Warehousing zielt es als kontinuierlicher Prozess im Kern darauf ab, die Aufbau- und Ablauforganisation effizienter zu gestalten und Logistikkosten zu senken. Dabei kommen verschiedene Methoden zur Anwendung, mit deren Hilfe nicht wertschöpfende Aktivitäten identifiziert, Verschwendung erkannt und Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden.
Doch Lean Management ist kein purer Selbstzweck: Im Fokus steht immer der Kunde. Sämtliche Entscheidungen sind aus Sicht des Kunden zu treffen, denn er ist Maßstab dafür, welche Maßnahmen tatsächlich wertschöpfend sind beziehungsweise ihm einen Mehrwert bieten.
„Lean Management“ ist eine aus dem Toyota-Produktionssystem (TPS) abgeleitete Management-Philosophie, die die Wünsche des Kunden in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Sie zielt darauf ab, Verschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu minimieren und schlanke Prozesse zu etablieren.
Lean Management lässt sich nicht per Dekret verordnen. Entscheidend für den Erfolg ist, alle Beschäftigten eines Unternehmens unabhängig von ihrer hierarchischen Position frühzeitig einzubinden und für das Projekt zu begeistern. Auch sollte hinreichend Zeit für die Umsetzung des Lean-Management-Ansatzes eingeplant werden.
In der Intralogistik existieren zahlreiche Quellen, wo Verschwendung – meist latent – stattfindet. Dies können das Prozessdesign, Mitarbeitende und Arbeitsplätze, die eingesetzte Technik etc. sein. Situativ betrachtet sind es in erster Linie Lagerüberbestände, Wartezeiten und Engpässe, überflüssige Fahrten und Wege sowie Fehler, die kostspieligen Mehraufwand nach sich ziehen.
Unser Tipp: Beziehen Sie bei der Identifikation und Problemlösungsfindung direkt von Beginn an das Personal bzw. Key-User mit ein. Verlassen Sie sich aber nicht auf Vermutungen: Im Fokus muss ausschließlich die rein objektive Ermittlung von Fakten in Form von Zahlen und Daten stehen.
Hilfestellung/Orientierung bieten in diesem Zusammenhang die fünf Kernprinzipien des Lean Managements:
Methoden sind einerseits Handlungsanleitungen, um möglichst schnell eine passende Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden. Beim Lean Management empfiehlt es sich andererseits allerdings, jede einzelne Methode als Werkzeug zu betrachten, das von Fall zu Fall ausgetauscht oder mit einem weiteren kombiniert werden muss. Denn mit nur einem Tool lässt sich die komplette Bandbreite eines kundenorientierten Gesamtsystems nicht bearbeiten.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige dieser Werkzeuge vor:
Weitere Methoden respektive Tools sind u. a.: Gemba, Hansai, Jidoka, Kaizen, Poka-Yoke, Six Sigma, Total Productive Management (TPM) und Kennzahlen (KPIs = Key Performance Indicators).
Lean Management verfolgt den Ansatz, dass Kunden beim Erwerb eines Produkts oder bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen nicht für Prozesskosten aufkommen müssen, die ihnen keinen direkten Mehrwert bieten. Folglich geht es im Kern darum, Verschwendungen zu eliminieren, die die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens beeinträchtigen.
Die vorgestellten Methoden und Tools unterstützen dabei, dies zu erreichen und einen Lean-Management-orientierten, kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu implementieren. Wie eingangs erwähnt kann es unter Umständen sinnvoll sein, dabei in neue Technologien zu investieren: Viele Probleme lassen sich zum Beispiel durch die Einführung eines Warehouse Management Systems – wie etwa SAP EWM (SAP Extended Warehouse Management) – quasi automatisiert lösen.
Letztlich ist Lean Management aber auch eine Philosophie. Um diese tatsächlich zu „leben“ ist es erforderlich, dass sie von allen Mitarbeitenden im Unternehmen hierarchieübergreifend getragen wird.
Wenn Sie sich auch für das Thema "Lean Production" interessieren, finden Sie in unserem Blogbeitrag "Lean Production und Industrie 4.0 – Im Doppel unschlagbar? Lean Production im Industre-4.0-Kontext" mehr Informationen.