Steuerung Lagerlifte mit SAP EWM Lagerliftsysteme in bestehende Abläufe einbinden

Sie gelten als praktische Lagerlösungen in der Elektronikindustrie, für Werkzeugkleinteile oder auch im Medizinbereich: Lagerlifte und Lagerliftsysteme. Wie in einem großen Schubladenschrank können Artikel in die Höhe auf engstem Raum gelagert werden. Um den in den Liften eingelagerten Lagerbestand im ERP-System aktuell zu halten, werden diese Lagerlifte in der Regel inklusive zugehörigem Lagerverwaltungssystem beziehungsweise Subsystem und Middleware angeboten. Aber haben Sie gewusst, dass das nicht nötig ist? Denn Lagerlifte können ohne Umwege direkt an SAP EWM angebunden werden. Wir erklären, warum sich das lohnt und wie die Anbindung von Lagerliftsystem in bestehende Abläufe funktioniert.

Ideale Lagertechnik für Kleinteile

Lagerlifte sind automatische Lagersysteme, die nach dem Prinzip „Ware-zur-Person“ arbeiten. Aufgebaut sehen Lagerlifte in etwa aus, wie ein großer Schubladenschrank mit zwei Tablar- beziehungsweise Trägerreihen, einer vorne und einer hinten. Dazwischen befindet sich ein Aufzug, der einzelne Tablare herauszieht und zur Bedienungsöffnung transportiert. Das Prinzip ähnelt einem Paternoster-Aufzug. Das Lagern und Kommissionieren ist mit Lagerliften jeweils gleichzeitig möglich. 

Weitere gängige Bezeichnungen hierfür sind u. a.:

  • Liftlager
  • Leanlift
  • Vertikal- oder Tablarlift
  • Paternoster
  • Umlaufregale
  • Lagerpaternoster
  • Darüber hinaus gibt es die Herstellerbezeichnungen der gängigsten Hersteller (z.B. Kardex, Hänel, SSI)

Der große Vorteil von Lagerliftsystemen

Die zum Kommissionieren von beispielsweise erschütterungsempfindlichen Kleinteilen benötigte Fläche wird im Vergleich zu anderen Lagerlösungen stark reduziert. Denn Lagerlifte können Artikel über mehrere Stockwerke sehr platzsparend lagern. Durch diesen Aufbau quasi auf engstem Raum eignet sich dieses Lagersystem ideal für die Verwahrung und Bereitstellung von z. B. Kleinteilen, Werkzeug, Langgut und kleinen Kartons. Das hat dazu geführt, dass es heute eine gern genutzte Lösung für die Elektronikindustrie, den Maschinen- und Fahrzeugbau, den Medizinbereich und die Hotellerie darstellt.

Auf dem europäischen Markt bekannte und häufig angefragte Lagerlifte sind u. a. der Megamat von Hersteller Kardex, die Rotomat-Modelle von Hänel oder die Lagerlifte von SSI Schäfer. Die Investition in ein solches System amortisiert sich laut Herstellerangaben schon oft in weniger als einem Jahr.

FAQs

  • Deckenhöhe wird bestmöglich ausgenutzt
  • Platzsparende Lagerhaltung
  • Hohe Pickleistung möglich (je nach Ausführung und Hersteller)
  • Eignet sich für Waren mit einer mittleren bis hohen Kommissionierfrequenz
  • Sorgt für optimierte, kurze Kommissionierprozesse/reduzierte Kommisionierzeit
  • Geschlossene Bauform schützt Artikel vor Staub und Schmutz
  • Steigerung der Arbeitssicherheit durch ergonomisch gestalteten Lagerlift-Aufbau

Durch eine Lagerlift-Integration in das SAP-System und die Datenübermittlung an SAP EWM 

  • entfällt ein separater Datenaustausch
  • erreicht man eine hohe Transparenz und Lagerübersicht
  • wird eine direkte Liftansteuerung möglich
  • werden zusätzliche Subsysteme (z. B. Middleware) nicht mehr benötigt

Durch die Anbindung eines Lagerlifts an SAP EWM aktualisiert sich der Bestand im Lagerverwaltungssystem automatisch: Die Struktur der Lagerlifte wird in SAP EWM angezeigt, wie z. B. Anzahl und Größe der Fächer, die Anzahl der Lifte sowie Tablare. Artikel, die eingelagert werden sollen, werden direkt am Lagerlift mit einem Barcode-Scanner erfasst. SAP EWM bekommt die Art und Stückzahl gemeldet und informiert den/die Mitarbeiter:in über einen freien Lagerplatz. Jede Artikeleinlagerung/-entnahme kann direkt in SAP EWM bestätigt werden. 

Lagerverwaltung und Lagerlifte: Daten werden in Echtzeit übermittelt

Für eine schnelle und präzise Abwicklung sollten Lagerlifte in die bestehenden Abläufe eingebunden werden. Dafür brauchen sie eine Verbindung zum übergeordneten Lagerverwaltungssystem beziehungsweise zum ERP. Um die Bestände und Lagerpositionen des Lifts aktuell zu halten, kann auf mitgelieferte Middlewares zurückgegriffen werden, die an die Schnittstelle zur Lagerverwaltungs-Software andocken und Informationen über eine Datei- oder Online-Schnittstelle übermitteln. Dass es aber auch anders und vor allem wesentlich sicherer geht, macht wie so oft SAP vor: Denn an das Lagerverwaltungssystem SAP EWM lassen sich Lagerlifte direkt anbinden: So werden Datenverluste vermieden, die beim Einsatz von Subsystemen beziehungsweise Middleware passieren können.

Was passiert bei einer Anbindung des Lagerlifts an SAP EWM?

  1. Durch Online-Schnittstellen (z.B. TCP/IP) oder webbasierte Technologie wird die Verbindung zwischen Lagerlift und SAP Lagerverwaltungssystem hergestellt.
  2. Infolgedessen aktualisiert sich der Lagerbestand automatisch in Echtzeit, die Lagerverwaltung in SAP EWM und der Lift sind auf dem gleichen Stand.
  3. Oder man verzichtet (je nach Hersteller) gleich komplett auf die Lagerverwaltung des Subsystems und bildet die Lagerverwaltung komplett in SAP EWM ab: Das SAP EWM kommuniziert in diesem Fall direkt mit der SPS-Steuerung (bzw. IPC) des Lagerlifts.
  4. Der Lagerlift kann dadurch direkt aus SAP angesteuert werden.

Fazit

Lagerliftsysteme vereinen viele Vorteile in sich: Die cleveren, deckenhohen Lifte sind u. a. platzsparend wie wenig andere Systeme. Durch eine Integration der Lagerlifte in die bestehende SAP-Umgebung mittels SAP EWM können sie sicher in die bestehenden Abläufe eingebunden werden – ohne das Risiko von Datenverlusten. Zudem sparen sich Unternehmen die Zuhilfenahme von Subsystemen. Durch die Datenübermittlung auf dem direkten Weg werden Lagerliftsysteme im Betrieb noch effizienter und profitabler. 

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