Kennzahlen in der Logistik (KPIs)
Mehr lesen
Via Excel oder Access aufbereitete Datensammlungen sind auch in der Controllingpraxis heute vielfach noch die Regel. Doch deren Anreicherung und Auswertung bereiten angesichts der fortschreitenden Vernetzung sowie in Zeiten von „Big Data“ zunehmend Kopfzerbrechen. Statt zur Schmerztablette zu greifen und auf die erlösende Wirkung zu warten, empfiehlt es sich, alternativ einen Blick auf das Logistikinformationssystem (LIS) von SAP werfen (z.B. in SAP S/4 Supply Chain integriert, vormals SAP LO-LIS in R/3). Denn ein LIS versetzt Unternehmen in die Lage, „just-in-time“ die richtigen Entscheidungen treffen zu können, statt stets aus Neue mühsam unstrukturierte Zahlenwerke durchforsten zu müssen.
Veraltete Methoden sind allerdings nicht allein der Grund, weshalb ein Controlling nicht die gewünschten Ergebnisse nach sich zieht. Auch kommt es vor, dass aufgrund gewachsener Strukturen über mehrere Standorte hinweg proprietäre Logistikinformationssysteme im Einsatz sind. Defizite im Informationsfluss können dann – wenn überhaupt – nur durch eine arbeitsintensive und mitunter kostspielige Schnittstellenprogrammierung ausgeglichen werden. Von einem integrierten Steuerungs- und Koordinationskonzept, das Fehleinscheidungen verhindert und stattdessen das Management dabei unterstützt, strategische Ziele auf operativer Ebene ergebnisorientiert umsetzen zu können, kann hier also definitiv nicht die Rede sein.
Abhilfe im Sinne von „Business Intelligence“ verspricht SAP S/4 mit seinen LIS-Tools. Diese Werkzeuge schaffen Transparenz über die gesamte Supply Chain und helfen, Leistungswerte zu quantifizieren sowie die operativen Prozesse unter Einbeziehung von Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsaspekten durchgängig zu verbessern. Davon profitieren Unternehmen, die heute vor der Herausforderung stehen, ihre Performance kontinuierlich zu verbessern und Kosten zu senken. Daran haben sowohl die internen als auch externen Stakeholder ein durchaus berechtigtes Interesse.
Grundlage hierfür sind aussagekräftige, auf Basis verdichteter Informationen erzeugte Kennzahlen, die sich jederzeit schnell abrufen lassen. Diese müssen jedoch zuvor exakt definiert und auf Kostenstellen verteilt werden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind insbesondere Faktoren wie Produktivität, Auslastung, der Grad der Leistungserbringung sowie die Rentabilität von Prozessen und Ressourcen von Bedeutung.
Doch die Logistik geht hier noch einen wesentlichen Schritt weiter, denn der Wertschöpfungsbeitrag muss auch die zeitliche Dimension des Warenflusses in Produktion und Logistik sowie der Auftragsabwicklung berücksichtigen. Gleichzeitig haben sich weitere wesentliche Parameter verändert: Unternehmen agieren vermehrt partnerschaftlich in vernetzten, zunehmend international ausgerichteten Lieferketten. Sie sind schon längst keine in sich geschlossenen Insel-Systeme mehr. Daher müssen die im Detail erbrachten Beiträge zur Wertschöpfung, die abzubilden und zu messen sind, entlang der gesamten Supply Chain erfasst werden.
Ist all das gelungen, kann ein Zusammenhang zwischen den Kennzahlen hergestellt werden, der letztlich die Entscheidungsfindung vereinfacht. Logistikcontrolling ist somit ein Prozess, der auf Grundlage verknüpfter Informationen einen Soll-Ist-Abgleich ermöglicht. Daraus wiederum lassen sich Handlungsoptionen für die tägliche Logistikpraxis ableiten.
Doch die Methodik steht und fällt mit der Zieldefinition. Diese zentrale Hausaufgabe ist im Vorfeld der Implementierung akribisch zu behandeln. Hilfreich hierbei ist stets die Unternehmensstrategie. Fragen Sie sich, in welcher Form und Ausprägung die Logistik die damit verbundene Zielsetzung unterstützen kann. Berücksichtigt werden sollten hierbei auch die besonderen Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens sowie Marktchancen respektive Risiken.
Wie bereits angemerkt, stellt die Walldorfer Softwareschmiede mit SAP SCM bzw. SAP S/4 eine Suite zur Verfügung, welche Anwender in die Lage versetzt, aussagekräftige Kennzahlen generieren und automatisiert auswerten zu können. Im Zuge der Datenerfassung werden sowohl Ist- als auch Plandaten abgebildet, die sich flexibel sammeln und verdichten lassen. Im Zuge der Datenauswertung können Standardanalysen gefahren werden, die auf Statistikdateien (dazu im nachfolgenden Kapitel mehr) des LIS basieren. Gleichzeitig sind flexible Analysen möglich, um bei Bedarf beliebige Datenstrukturen auswerten zu können. Zur Verfügung stehen darüber hinaus Applikationen für Ad-hoc-Checks sowie Vorjahresvergleiche
Via Monitoring ist eine kontinuierliche Kontrolle der definierten Zielkriterien sichergestellt. Etwaige Abweichungen werden rechtzeitig erkannt, sodass Verantwortliche umgehend reagieren beziehungsweise gegensteuern können. In dem Sinne agiert das SAP LIS auch als verlässliches Frühwarnsystem. Es ermöglicht ein zielsicheres Identifizieren von Problemen und Schwachstellen in den Abläufen, sodass bei sich abzeichnenden Fehlentwicklungen und/oder im Zuge von Ausnahmesituationen frühzeitig gegengesteuert werden kann. Der Zugriff auf die Kennzahlen erfolgt über verschiedene Informationsbibliotheken. Dabei können auch benutzerindividuelle Zugriffsberechtigungen vergeben und der Grad der Informationstiefe bestimmt werden. Das Reporting an sich bietet zahlreiche Funktionalitäten zur unternehmensübergreifenden Kontrolle, Steuerung und Planung von Prozessen und Ressourcen sowie das Customizing.
Sowohl Standardanalysen als auch die Planung erfolgen auf Basis von integrierten Statistikdateien. In diesen thematisch konzentriert aufbereiteten Informationsstrukturen werden die im operativen Betrieb anfallenden Daten permanent fortgeschrieben.
Folge sind Kennzahlen, die verlässlich Auskunft über die Ressourcenauslastung, die Qualität der Leistungserstellung sowie die damit verbundenen Kosten geben. Im Standard bietet SAP folgende Applikationen an, die allesamt einer vereinheitlichten Nutzerführung unterliegen:
Durch die Implementierung von individuell angelegten Strukturen lassen sich die Informationssysteme aber auch unter Berücksichtigung spezifischer Besonderheiten jederzeit erweitern. Unterstützt wird dies durch deren modularen Aufbau sowie eine Vielzahl bereitgestellter Techniken für die Datenauswertung.
Als Kontroll-, Steuerungs- und Planungsinstrument leistet das SAP-Logistikinformationssystem also wertvolle Hilfe auf verschiedenen Entscheidungsebenen. Eine individuelle Auslegung ist im SAP Customizing möglich. Es lassen sich verschiedene, spezialisierte Datenbasen aufbereiten. Gleichzeitig können Regeln für deren Fortschreibung neu definiert werden. Komplettiert wird das Controlling-System letztlich durch die sogenannte Logistikinformationsbibliothek. Diese dient der Erfassung, dem Klassifizieren und Auffinden von Kennzahlen. Dieses Werkzeug vereinfacht die Suche und bietet zudem Möglichkeiten, Informationen übergreifend strukturieren und katalogisieren zu können.
Ein weiterer wichtiger Vorteil: Es sind keine komplexe Software und kein Expertenwissen erforderlich! Da die Daten zentral in einem SAP-System aufbereitet werden, gelangen Anwender vergleichsweise schnell und zuverlässig an Informationen, die sie für eine zielsichere Steuerung und Performanceoptimierung benötigen. Diese können praktisch mit nur wenigen Mausklicks jederzeit abgerufen werden. Ganz nebenbei wird zudem das Wissensmanagement im Sinne einer „sharing economy“ gefördert. Denn spezialisiertes, bis dato bewusst oder unbewusst unter Verschluss gehaltenes Know-how wird weiteren involvierten Mitarbeitern zugänglich gemacht. Infolge können Organisationseinheiten neben aktuellen Erfordernissen neue Anforderungen schneller und effizienter bewältigen.
Zerbrechen Sie sich also nicht weiter den Kopf darüber, wie Sie an verbesserte Rezepturen für ein umfassend angelegtes, nachhaltiges Logistikcontrolling gelangen. SAP macht das für Sie. Denn eines ist sicher: Schnelligkeit und operative Exzellenz sind heute wichtiger denn je! Der Verzicht auf ein modernes, standardisiertes und vereinheitlichtes Logistikinformationssystem ließe dieses Ziel jedoch in weite Ferne rücken.